Innovative Forschung: BRIDGE fördert 51 Projekte mit über 25 Millionen Franken

Prototyp eines Roboterarms bestehend aus flexiblen Elementen
© Francesco Stella

Projekte zwischen Forschung und Innovation: Das ist seit 2017 der Fokus von BRIDGE, dem gemeinsamen Förderprogramms des SNF und von Innosuisse. 2024 stellte das letzte Jahr der zweiten vierjährigen Förderperiode des Programms dar.

BRIDGE kennt zwei Förderlinien: Discovery für erfahrene Forschende sowie Proof of Concept für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 2024 erhielten Projekte der Discovery-Linie 20,9 Millionen Franken, 4,9 Millionen Franken gingen an Proof of Concept. Die Erfolgsquote bewegt sich im üblichen Bereich: 13 finanzierte Discovery-Projekte entsprechen 14 Prozent aller 2024 eingereichten Anträge. Bei Proof of Concept haben 2024 38 von 169 eingereichten Projekten einen Förderbeitrag erhalten. Hier liegt die Erfolgsquote bei 22 Prozent. Insgesamt haben die Evaluationsgremien 51 Projekte bewilligt und Förderbeiträge mit einem Gesamtwert von 25,8 Millionen Franken zugesprochen.

Breites Spektrum und innovative Ansätze

Mehr als die Hälfte aller im vergangenen Jahr eingereichten Projekte kommen aus den Ingenieurwissenschaften, jeweils mit gleichem Anteil an den Bereichen Energie und Umwelt. Direkt dahinter folgen Projekte aus den Lebenswissenschaften: Sie machen rund 40 Prozent aus. Die Förderanträge für geistes- und sozialwissenschaftliche Vorhaben haben einen Anteil von etwas mehr als acht Prozent. Davon hat BRIDGE schliesslich zwei Projekte mit einem Beitrag unterstützt.

Discovery: Früherkennung von Naturgefahren dank KI

Jordan Aaron (ETHZ), Christian Bermes (Fachhochschule Graubünden) und Fabian Walter (eidgenössische Forschungsanstalt WSL) nehmen sich des globalen Problems der frühzeitigen Erkennung von Naturgefahren an. Mithilfe neuer Entwicklungen in Robotik und Sensorik sowie künstlicher Intelligenz können sie die Ereigniserkennung erheblich verbessern – und dies mit bisher unerreichter zeitlicher und räumlicher Auflösung. Ein Hauptziel dieses Discovery-Projekts ist es, dass potenzielle Endnutzerinnen und Endnutzer die Vorteile des neuen Monitoring-Systems erkennen. Dies gelingt nur, indem schon früh die relevanten Dialoggruppen mit eingebunden werden.

Proof of Concept: Von flexiblen Robotern und nachhaltigen Fenstern

In seinem Proof of Concept-Projekt «Helix Robotics» entwickelt Francesco Stella einen sogenannten soft robot: Das ist ein Roboter, der aus nachgiebigen Strukturen besteht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Industrierobotern findet der flexible Helix-Roboter seine Anwendungsmöglichkeiten überall, auch in der Nähe von Menschen. Dank des innovativen Designs und modernster Steuerungstechnologie will Francesco Stella die Interaktion zwischen Menschen und Roboter verbessern. Als mögliches Einsatzgebiet sieht der Forscher automatisierte Prozesse in der Lebensmittelindustrie.

In einem anderen Proof of Concept-Projekt befasst sich Michelle Schneider mit der Wiederverwendung von Fenstern. Ziel des Projekts ist es, alte Fenster in gutem Zustand zu restaurieren und in einen neuen Fenstertyp zu verwandeln, der den heutigen Standards entspricht. Diese Lösung spart nicht nur CO2 ein, dass bei der Fensterproduktion neuer Fenster entsteht, sondern verbessert auch die Wärmedämmwerte eines Gebäudes. Darüber hinaus reduziert es die Menge an produziertem Abfall.

Ausblick: BRIDGE 2025 bis 2028

Das BRIDGE-Programm startet gestärkt in die neue Förderperiode. Beide Organisationen – der SNF und Innosuisse – haben es sich als strategisches Ziel gesetzt, BRIDGE weiter auszubauen. Ein Ziel dabei ist es, das Programm noch stärker auf Umsetzung auszulegen. Die zukünftigen Ausschreibungen für Discovery-Projekte verzichten deshalb auf die bisher angeforderte Absichtserklärung (Letter of Intent). Somit lässt sich die Zeit von Einreichung und Entscheid verkürzen, um bei der Umsetzung innovativer Projekte wichtige Zeit zu gewinnen.

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