Zum siebten Mal finanzieren der SNF und Innosuisse exzellente und nachhaltige Projekte mit hohem wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Potenzial.
Breites Spektrum an Disziplinen und Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung
Effizienterer Umgang mit der Ressource Wasser
Philip Brunner (Universität Neuchâtel), Oliver Schilling (Universität Basel) und Rolf Kipfer (EAWAG) wollen den Wasserverbrauch in der Schweiz präziser modellieren und vorhersagen. Aufgrund der durch den Klimawandel verursachten häufigen Dürren, ist die Nachfrage nach Bewässerung stark gestiegen. Das Grundwasser spielt dabei eine zentrale Rolle – 80 Prozent des Trinkwassers in der Schweiz sind darüber abgedeckt. Neue politische Entscheide zum Schutz des Grundwassers erfordern, dass Auffangzonen für viele Quellen neu ausgelegt und Flüsse renaturiert werden müssen. Mit Hilfe einer neuartigen Markierungsmethode plant das Projektteam, Wasser an der Oberfläche und im Untergrund genauer und in Echtzeit zu modellieren. Somit kann Wasser effizienter genutzt und die Entscheidungsfindung in Projekten zur Nutzung von Wasserressourcen vereinfacht werden.
Kultur wird nachhaltig
Nachhaltige Chemikalienproduktion dank Kolibakterien
Für die Produktion von Chemikalien ist die chemische Industrie zum grossen Teil auf fossile Brennstoffe als Rohstoffe angewiesen. Eine Möglichkeit, diese Abhängigkeit zu verringern, untersucht Julia Vorholt, Professorin an der ETH Zürich, mit ihrem Team: Ihr ist es in den letzten Jahren gelungen, Kolibakterien so zu verändern, dass sie sich vollständig von Kohlenstoffverbindungen mit einem Kohlenstoff-Atom – wie bspw. Methanol – ernähren können. Bakterien, die diese Fähigkeit besitzen, werden als Methylotrophe bezeichnet. Mit der Verfügbarkeit von grünem Methanol in industriellem Massstab (hergestellt aus kohlenstoffarmen Quellen wie Wasserstoff oder Biomasse) lassen sich mit Methylotrophen somit kohlenstoffneutrale oder sogar kohlenstoffnegative Chemikalien herstellen. Im Rahmen des BRIDGE-Projektes möchte Julia Vorholt nun Kolibakterien genetisch so verändern, dass sie das grüne Methanol möglichst effizient in andere Produkte umwandeln, um diesen Bioprozess industriell interessant zu machen.